Wie zeige ich meine digitalen Bilder?  

Monitor, Fernseher oder Beamer?

 

Inzwischen gibt es nur noch Flachbildschirme für das Fernsehen und auch Computermonitore die mindestens eine Auflösung von 1366x768 bzw. 1920x1080 Px. haben. Aber Vorsicht: Vergewissern Sie sich vor dem Kauf, wie die Bilddarstellung vor allem auf Fernsehern von eigenen Bildern ausfällt. Zum Standard gehört heute eine Steckbuchse für USB-Speicherstick bzw. mit Schlitz für SD-Karten und HDMI-Anschluss. Sollen mehr Personen beteiligt werden, befriedigt der Fernseher nicht mehr.

Beamer

Von SVGA-Auflösung bis zu Full-HD und sogar 4K/UHD werden heute Beamer aller Hersteller und Preisklassen angeboten.
Die Angaben der Auflösung gleichen allerdings eher Nebelbomben. Wer kann sich schon etwas unter einer XGA- oder SVGA-Auflösung vorstellen? Ist das eine Verschleierungstaktik, damit der unbedarfte Käufer nicht sieht, welch zahnlose Pixelschleuder beworben wird? Siehe hierzu den gelben Kasten unten.

Was ist beim Kauf zu beachten?

Empfehlenswert sind Geräte mit höherer Auflösung, mindestens 1280x720 (HD ready), besser 1920x1080 (FHD). Als Einsatzzweck werden bei FHD-Beamern meist Filme/Videos genannt. Neuere Entwicklungen sind 4K Projektoren mit 8,8 Megapixeln zu immer noch schwindelerregenden Preisen. Wichtig für einen Vergleich sind vor allem Bildqualität, Lichtstrom und Kontrast - und der eigene Eindruck der projizierten Bilder.

Aber vergleichen Sie mal: Ihre Kamera ist sicher mit einer Auflösung von 8, 10, 12, 16 oder noch mehr Megapixel angegeben. Die Full-HD-Beamer schaffen gerade mal 2 Megapixel. Noch eine Bemerkung zur Lichtstärke in ANSI Lumen. Bei den angegebenen Lichtstärken können Sie helle Schwarz-Weiß Vorlagen projizieren, nicht aber unbedingt eine brauchbare Bilddarstellung erwarten. Sie müssen die Lampenhelligkeit manchmal erheblich reduzieren, um Farben und Kontraste einigermaßen ansehnlich auf die Projektionswand zu bringen. Auch auf die ANSI-Lumen-Angaben kann man sich nicht verlassen. Wir haben einen Test gemacht mit zwei neuen nebeneinander stehenden Beamern von Acer, der eine (P1303W) mit angegebenen 3100 Lm, der andere (P5390W) mit angegebenen 4000 Lm. Bei gleicher Bildgröße des Menü-Testbildes und voller Helligkeit waren beide gleich hell! Farben und Kontrast waren übrigens bei beiden auch bei voller Helligkeit in Ordnung. Die Angaben zu einem besonders hohen Kontrast sind ebenso äußerst skeptisch zu betrachten. Häufig sind es rein theoretisch hochgerechnete Werte, die mit dem Kontrast auf der Bildwand nichts zu tun haben. Also erst ausprobieren dann endgültig kaufen.

Wie funktioniert das eigentlich?

Die üblichen Beamer , die mit der TFT-LCD-Technik arbeiten, haben in der Regel ihre Probleme mit dem Schwarz auf der Projektionswand. Sie kennen das sicher von TFT-Flachbildschirmen oder Notebooks. Manche Hersteller werben dann mit sogenanntem "Kinoschwarz", was aber dadurch erreicht wird, dass die Gesamthelligkeit herabgesetzt wird.

Kleines Glossar

ANSI-Lumen: Messgröße für die Bildhelligkeit der Projektoren nach American National Standards Institute.
TFT-LCD-Technik: Die Abkürzungen stehen für die bekannte Dünnschicht-Transistor-Flüssigkristall-Technik (Thin Film Transistor - Liquid Cristal Display)
DLP-DMD-Technik: Die links beschriebene Technik (Digital Light Processing) mit Spiegelchip (Digital Mirror Device)
Auflösungen:
SVGA: 800x600 Pixel
XGA: 1024x768 Pixel
WXGA: 1280x768 Pixel
SXGA+: 1400x1050 Pixel
UXGA: 1600x1200 Pixel
WUXGA: 1920x1200 Pixel
Full HD: 1920 x 1080 Pixel
4K/UHD: 3840 x 2160 Pixel

Das Problem umgeht die DLP-Technik dadurch, dass das Licht der Projektionslampe focussiert wird und zunächst einmal durch ein Farbrad hindurch muss, das nur die drei Grundfarben in drei oder sechs Sektoren hat. Bei drei Sektoren dreht sich das Farbrad synchron mit der Zahl der Bildwechsel je Sekunde. Bei einer Bildfrequenz von 100 Hertz erscheint also für eine Dreihundertstel Sekunde abwechselnd ein roter, ein grüner und ein blauer Lichtstrahl. Der eigentliche Clou ist der von Texas Instruments entwickelte DMD-Chip, der auf seiner Oberfläche für jeden zu projizierenden Bildpunkt jeweils einen winzigen einzeln ansteuerbaren Spiegel besitzt. Der wirft das auf ihn gestrahlte Licht entweder durch die Projektionsoptik auf die Leinwand oder innerhalb des Projektors ins Abseits. In schneller Folge entstehen so nacheinander Bilder nur mit Rot-, mit Grün- und mit Blauanteilen, was durch die bekannte Trägheit unserer Augen als ein Farbbild wahrgenommen wird. Da bei Schwarz das Licht erst gar nicht zum Projektionsobjektiv gespiegelt wird, erscheint die Leinwand bei guten Projektoren wirklich schwarz. Einen "Regenbogeneffekt" in hellen Partien bei starken Kontrasten, der manchmal zu sehen ist, kann man oft durch Verstellung des Zoom-Objektives unsichtbar machen.

Die Entwicklung ist hier hoffentlich nicht am Ende. Die Geräte sollten aber nicht nur besser sondern auch billiger werden. Bei aller Euphorie für die neue Technik und ihre unbestreitbaren Vorteile - an die Wiedergabe eines optimal projizierten guten Dias kommen die bezahlbaren Beamer eher selten heran.

Dieter Ackermann, im Okt.10, aktualisiert Aug. 2013, Nov. 2015, Feb. 2018, Mai 2019