Mit Stativ - und trotzdem unscharf? Etwas über Schwingungsdämpfer für DSLR-Kameras Kameragehäuse mit langem Tele werden immer möglichst nah am gemeinsamen Schwerpunkt aufs Stativ gesetzt. Das ist vom Objektivkonstrukteur schon so vorgesehen, damit die ganze Angelegenheit nicht plötzlich und unerwartet vornüber kippt. Außerdem wäre das Gewinde im Kameraboden und die Kamera sonst überfordert. Das Kameragehäuse steht also mehr oder weniger weit hinten über. Wenn Sie nun per Draht- oder el. Fernauslöser auslösen, klappt zunächst der Spiegel hoch, und zum Schluss klappt er wieder zurück. Am stärksten wirkt sich das Hochklappen des Spiegels aus. Ein altes vor allem bei Vollformatkameras auftretendes Problem, das schon bei der Diafotografie bekannt war, ignorieren die Kamerahersteller hartnäckig. Vielleicht beruht darauf der Erfolg der spiegellosen Systemkameras.
Rainer Burzynski, ein Tüftler und Anbieter von Zubehör
für die Naturfotografie bietet dazu eine Einbein-Telestütze an, die
zwischen Kamera-Stativgewinde und der Mitte eines Stativbeins montiert wird.
Das bringt schon einen Teilerfolg. Allerdings leitet die Stütze die Schwingung
schräg ins Stativbein und die Horizontalkomponente bringt das Bein zum
Schwingen. Setzen Sie einmal ein zweites Stativ unter die Kamera und das Problem
ist gelöst. Leider ist es dann auch mit der Beweglichkeit vorbei. Also
muss wieder mal ein Kompromiss her.
Gut versteckt ist halb gewonnen Vögel halten einen Fluchtabstand ein, der größer oder kleiner sein kann. Hierzulande ist er eher größer. Der Mensch wird offenbar auf Grund schlechter Erfahrungen als Gefahr eingeschätzt. Wollen wir also einen Vogel selbst mit langer Brennweite abbilden, müssen wir den Fluchtabstand austricksen. Der Vogel darf uns nicht als Mensch erkennen. Das Auto wird als nicht ganz so beunruhigend empfunden wie der Fußgänger oder Radfahrer. Rastende Gänse und Kraniche weichen sofort zurück, sobald das Auto hält oder sogar jemand aussteigt. Balzende Birkhähne in der Hohen Rhön flogen sofort ab, als 100 m entfernte Beobachter aus dem Auto ausstiegen. Viele Vögel weichen aber leider schon aus, sobald ein Auto nur anhält. Ein waidgerechter Jäger schießt zwar (angeblich) nicht aus dem Auto. Eine Jagdzeitschrift empfiehlt aber, auf der Gegenseite auszusteigen und gedeckt durch das Fahrzeug über das Autodach zu schießen. Baut man aber ein richtiges Versteck, wie es die Jäger mit ihren Ansitzschirmen an den Birkhahnbalzplätzen machten, so wird die Veränderung zwar zunächst untersucht, nach kurzer Gewöhnungszeit aber meist als ungefährlich eingestuft und akzeptiert. Selbst ein einfaches Zelt wirkt da schon Wunder. Tarnzelte für die Tierfotografie und vieles mehr finden Sie im Internet. Natürlich kann man das Zelt auch billiger selbst schneidern, aber praktischer und zeitsparend ist ein Zelt, das sich selbst aufstellt.
Während der umfangreichen Untersuchungen zum Lebensraumanspruch der Birkhühner in der hohen Rhön durch die Wildbiologische Gesellschaft München saß ich gelegentlich - natürlich mit Kamera auf dem Stativ - ab 5 Uhr morgens im Zelt am Balzplatz. Der Birkhahn, sagen Jäger treffend, hat "auf jeder Feder ein Auge", wenn sie die Vorsicht dieser Vögel beschreiben. Die Balz unterbrach ein plötzlicher Schneesturm. Einige Hähne duckten sich in Bodenmulden, einer aber kam zu meinem Zelt in den Windschatten und drückte sich, nur durch die Zeltbahn getrennt, an mein Bein bis das Unwetter vorüber war. Klar, dass ich mich so lange nicht bewegen durfte. Aber angenehm warm war es. Versuchen Sie heute in der Rhön auf keinen Fall mehr, an Birkhahnbalzplätzen anzusitzen oder zu beobachten. Das ganze Gebiet ist damals unter Naturschutz gestellt worden und die Ranger bitten gleich zur Kasse oder schreiben Anzeigen. Es war die einzige Möglichkeit, die Störenfriede, die sich nicht benehmen konnten, herauszuhalten. Text und Bilder: Dieter Ackermann, Werkbilder der Hersteller und AnbieterAktualisiert Nov. 2006, Nov. 2010, März 2014, Feb. 2016 Lesen Sie weiter: Wild fotografieren |